Blaualgen in der Schweiz: Gefahr für Hunde

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Nicht nur in vielen Schweizer Seen, sondern auch in Weihern und Flüssen im Mittelland und im Tessin sind Blaualgen vor allem in den Sommermonaten ein grosses Thema. An vielen Badeseen sind dann Warnhinweise zu sehen. Doch was genau sind Blaualgen eigentlich? Wie kann man sie erkennen und warum sind sie für Hunde gefährlich? In diesem Blogartikel erfährst du alles Wichtige über Blaualgen und die möglichen Symptome einer Vergiftung bei Hunden.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was sind Blaualgen?
  2. Wo kommen Blaualgen in der Schweiz vor?
  3. Gefahren durch Blaualgen
  4. Nutzen der Blaualgen
  5. Blaualgen erkennen
  6. Warum sind Blaualgen gefährlich für Hunde?
  7. Blaualgen Symptome beim Hund
  8. Was tun bei Verdacht auf eine Vergiftung?
  9. So schützt du deinen Hund
  10. Wann ist die Gefahr am höchsten?
  11. Fazit

Was sind Blaualgen?

Blaualgen sind trotz ihres Namens keine Algen, sondern Bakterien. Sie existieren seit mehr als 3,5 Milliarden Jahren und betreiben wie Pflanzen Photosynthese. Dabei produzieren sie Sauerstoff und tragen zur Stabilität des Ökosystems bei. Ihr bläulich-grüner Farbton stammt von Phycocyanin und Chloropyll a.

Blaualgen kommen weltweit in fast allen Gewässern (Süss- und Salzwasser) sowie in Böden, auf Felsen, in heissen Quellen und sogar in Polarregionen vor. Besonders stark vermehren sie sich in nährstoffreichen, stehenden Gewässern bei warmem Wetter, was zu Blaualgenblüten führt.

Wo kommen Blaualgen in der Schweiz vor?

Auch in der Schweiz kommen Blaualgen in den Sommermonaten in zahlreichen Gewässern vor. Betroffen sind unter anderem der Hallwilersee, der Greifensee, der Pfäffikersee, der Murtensee, der Bodensee und der Genfersee. Im Tessin sind vor allem kleinere, stehende Gewässer betroffen wie z.B. der Lago di Origlio. Aber auch an Uferzonen des Lago Maggiore können Blaualgen vorkommen.  

Vor einem Badeausflug lohnt es sich deshalb, einen Blick auf die aktuellen Warnhinweise zu werfen. Viele Kantone und Gemeinden informieren auf ihren Websites regelmässig über aktuelle Wasserqualitätsmessungen und Warnungen.

Viele Gemeinden stellen zudem vor Ort Infotafeln auf, wenn ein Gewässer temporär gemieden werden sollte.

 

Gefahren durch Blaualgen

Viele Blaualgenarten bilden Toxine (Giftstoffe), die für Tiere und Menschen gefährlich sein können. In den Gewässern kommt es durch sie nicht nur zu einer Verschlechterung der Wasserqualität, sondern auch zum Absterben von Fischen, aufgrund von Sauerstoffmangel.

Nutzen der Blaualgen

Trotz der Gefahren haben Blaualgen auch ihre positiven Seiten: Einige Arten binden Stickstoff aus der Luft und sind somit ein wichtiger Teil des Nährstoffkreislaufs. In der Biotechnologie werden manche Arten zur Herstellung von Biokraftstoffen oder Pharmazeutika verwendet. Auch als Nahrungsergänzungsmittel sind bestimmte Algenarten, wie Spirulina bekannt, obwohl diese streng genommen keine Blaualgen sind.

Blaualgen erkennen

Oft ist auf der Wasseroberfläche ein grünlicher, schleimiger Belag oder Teppich zu sehen. Das Wasser ist trüb, grün verfärbt und riecht unangenehm. Da die Verfärbung jedoch nicht immer zu sehen ist, ist im Sommer immer Vorsicht geboten. Im besten Fall sind bereits Warnhinweise an den Badestellen vorhanden.

Warum sind Blaualgen gefährlich für Hunde?

Hunde sind besonders gefährdet, wenn es um Blaualgen geht. Beim Spielen oder Schwimmen trinken sie aus Pfützen, Seen oder Flüssen. Und genau hier lauert die Gefahr.

Mögliche Kontaktwege:

  • Trinken von belastetem Wasser (häufigster Vergiftungsweg)
  • Lecken von Fell oder Pfoten, nach dem Baden in kontaminiertem Wasser.
  • Fressen von toten Fischen oder Schlick, in denen sich Toxine ansammeln können.

Gefährliche Toxine für Hunde:

  • Microcystine (Lebertoxine): Schädigen die Leber.
  • Anatoxine (Neurotoxine): Sie greifen das Nervensystem an.
  • Cylindrospermopsine: Wirken allgemein toxisch, vor allem auf Leber und Nieren

Blaualgen Symptome beim Hund

Die Symptome einer Blaualgenvergiftung treten in der Regel schnell auf, meist innerhalb von Minuten bis wenigen Stunden nach dem Kontakt. Sie unterscheiden sich je nach Art des aufgenommenen Toxins.

Bei Neurotoxinen (Anatoxine):

  • Muskelzittern
  • Lähmungen
  • Atemnot (kann schnell tödlich enden)

Bei Lebertoxinen (Microcystine):

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Gelbsucht (Ikterus)
  • Krampfanfälle
  • Tod innerhalb von Stunden bis Tagen möglich

Was tun bei Verdacht auf eine Vergiftung?

Geh sofort mit deinem Hund zum Tierarzt! Eine Blaualgenvergiftung ist ein Notfall.

Es gibt kein spezifisches Gegengift. Die Behandlung erfolgt daher symptomatisch, beispielsweise durch Infusionen, Leberschutz und Kreislaufstabilisierung. Bei schweren Symptomen ist die Prognose leider oft schlecht.

So schützt du deinen Hund

Vorbeugung ist der beste Schutz gegen eine Blaualgenvergiftung.

  • Lass deinen Hund nie aus stehenden oder trüben Gewässern trinken.
  • Meide Gewässer mit sichtbarem Algenfilm oder Warnschildern.
  • Wasche das Fell deines Hundes nach dem Baden gründlich aus, um Rückstände zu entfernen.
  • Vermeide Kontakt zu toten Fischen oder angeschwemmten Algenresten.

Wann ist die Gefahr am höchsten?

Das höchste Risiko besteht:

  • Im Sommer bei warmem Wetter.
  • In stehenden nährstoffreichen Gewässern.
  • Besonders in Flachwasserzonen, die sich schnell erwärmen.

Es gibt regelmässig Warnungen vor Blaualgen, vor allem an beliebten Badeseen. Informiere dich deshalb vor einem Badeausflug über den aktuellen Zustand des Gewässers.

Fazit

Blaualgen sind faszinierende, aber auch gefährliche Mikroorganismen. Besonders für Hunde stellen sie im Sommer ein ernstes Risiko dar. Mit ein wenig Aufmerksamkeit und Vorsicht kannst du jedoch wirksam vorbeugen und dein Tier schützen.

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